Eine gute Matratze soll uns jede Nacht erholsamen Schlaf schenken und dabei möglichst lange halten. Doch hast du dich schon einmal gefragt, woraus deine Matratze eigentlich besteht? Welche Materialien verwendet werden — und wie diese sich auf deine Gesundheit und die Umwelt auswirken können?
In diesem Artikel werfen wir einen Blick hinter die Kulissen der Matratzenbranche und zeigen, warum es sich lohnt, beim nächsten Matratzenkauf etwas genauer hinzuschauen.
Zwischen Komfort und Kompromissen
Matratzen sollen bequem sein, gut stützen und lange halten. Um das zu erreichen, greifen viele Hersteller auf eine Kombination verschiedener Materialien zurück — oft sind das synthetische Schaumstoffe, Klebstoffe und textile Bezüge aus Kunstfasern.
Diese Materialien sind kostengünstig, leicht zu verarbeiten und erfüllen viele Anforderungen an Komfort und Stabilität. Gleichzeitig bringen sie aber auch Herausforderungen mit sich:
Einige Schäume können flüchtige organische Verbindungen (VOC) abgeben, und Kunstfaserbezüge sind oft weniger atmungsaktiv als natürliche Stoffe.
Für Menschen mit empfindlicher Haut oder Atemwegen sowie für alle, die Wert auf eine nachhaltige Lebensweise legen, ist es daher sinnvoll, sich die Zusammensetzung der Matratze genauer anzusehen.
Was steckt typischerweise in einer Matratze?
Die meisten herkömmlichen Matratzen bestehen aus:
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PU- oder Kaltschaumkernen, die für ihre Punktelastizität geschätzt werden
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Verklebten Schaumstoffschichten zur Polsterung
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Bezügen aus Polyester oder Mischgewebe
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und vereinzelt aus Komfortschichten aus Latex oder Viscoschaum
Während diese Materialien funktional sind, bleibt die Frage nach ihrer Herkunft, Umweltbilanz und gesundheitlichen Unbedenklichkeit oft unbeantwortet.
Nachhaltigkeit in der Matratzenwelt – ein komplexes Thema
Viele Hersteller betonen heute, dass ihre Produkte recycelbar oder besonders umweltfreundlich sind. Doch die Realität ist komplexer:
Recycling wird oft erschwert, wenn unterschiedliche Materialien fest miteinander verklebt sind. Und der Begriff „nachhaltig“ ist nicht geschützt — was bedeutet, dass er sehr unterschiedlich interpretiert und verwendet werden kann.
Wer sich für eine umweltfreundliche Matratze interessiert, sollte daher nicht nur auf Schlagworte achten, sondern sich auch über die verwendeten Materialien, deren Herkunft und die Produktionsbedingungen informieren.
Recycling – klingt gut, ist aber nicht immer einfach
Viele Matratzenhersteller werben damit, dass ihre Produkte recycelbar sind. In der Praxis gestaltet sich das allerdings häufig schwierig:
Unterschiedliche Materialien werden oft fest miteinander verklebt, was eine sortenreine Trennung und damit das Recycling nahezu unmöglich macht. Ein Großteil der ausrangierten Matratzen landet deshalb weiterhin in Müllverbrennungsanlagen oder auf Deponien.
👉 In unserem Artikel „Recycling & Rücknahme: Was passiert mit deiner alten Matratze?" erfährst du mehr über die Herausforderungen beim Matratzenrecycling und welche Lösungen es heute schon gibt.
Gibt es bessere Alternativen?
Ja — es gibt Matratzen, die bewusst auf natürliche Materialien setzen: Baumwolle, Kokosfasern, Naturlatex oder Rosshaar sind klassische Beispiele. Und auch Federkernmatratzen können nachhaltig gefertigt werden, wenn die verwendeten Materialien hochwertig, langlebig und recyclebar sind.
Wichtige Kriterien sind:
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der Verzicht auf problematische Klebstoffe
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atmungsaktive, waschbare Bezüge aus Naturfasern
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langlebige, reparierbare Konstruktionen
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transparente Informationen zur Produktion
Eine Matratze ist mehr als nur ein Möbelstück. Sie begleitet uns über Jahre, beeinflusst unser Wohlbefinden und hat — je nach Materialwahl — auch Auswirkungen auf unsere Umwelt. Ein genauer Blick lohnt sich also in jedem Fall.